Italiens rechtsextremer Innenminister Salvini spricht zynisch von „Menschenfleisch“.
Seit Italiens neue Rechtsregierung aus Lega Nord und 5-Sterne-Bewegung verkündet hat, keine Menschen in Seenot mehr aufnehmen zu wollen, verschärft sich die Lage im Mittelmeer. Allein 220 Menschen sollen laut UNHCR in den vergangenen Tagen im Mittelmeer etrunken sein.
Italiens Innenminister Matteo Salvini drohte unterdessen Hilfsorganisationen laut Standard mit der Beschlagnahmung ihrer Schiffe und der Festnahme der Besatzung. Migranten nannte er dabei „Menschenfleisch“. Salvini bekam erst diese Woche Besuch von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, die beiden hatten viel gemeinsam. Salvinin nannte Strache einen „Freund und Verbündeten bei der Verteidigung unserer Völker“.
Wer bei einer Flucht mit einem kleinen Boot über das Meer das Leben aufs Spiel setzt, hat sehr gute Gründe. Krieg, Verfolgung, Hunger oder völliges Elend. Das Mittelmeer ist inzwischen ein Friedhof mit zehntausenden Leichen im Wasser. Gleichzeitig gibt es genug Superreiche und Konzerne in Europa, die von Ausbeutung und Krieg in Afrika und Asien profitieren.
Das Geld und die Möglichkeiten zur Aufnahme flüchtender Menschen sind bei diesen Konzernen mehr als vorhanden. Doch natürlich sollten wir auch über die Ursachen von Flucht sprechen. Die meisten Menschen würden viel lieber zu Hause bleiben – wenn es keine Kriege und irgendeine Perspektive gäbe.
Auf Lesbos werden namenlose Flüchtlinge auf einem Acker verscharrt
Fluchtursachen bekämpfen bedeutet, die europäischen Waffenkonzerne, Rohstoffkonzerne, Agrarkonzerne, Textilkonzerne, Techkonzerne, … finanziell verantwortlich zu machen, die sich an der Ausbeutung in Afrika und Asien dumm verdienen.
Fluchtursachen bekämpfen bedeutet, die Ausbeutung, die indiskutablen „Löhne“ und die Waffenlieferungen zu stoppen. Die Folgen des jahrhundertelangen Sklaven-Kolonialismus endlich auszugleichen. Es ist unerträglich, dass fast täglich Menschen im Mittelmeer ertrinken müssen. Beenden wir das. Stoppen wir die Festung Europa.
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