AktivistInnen blockieren den Eingang mit Bannern wie „Keine Waffen an Verbündete von Dschihadisten“.
Der Eingangsbereich der Rüstungsfabrik Rheinmetall/MAN in Wien-Liesing ist seit heute früh von AktivistInnen blockiert. Militärtrucks und damit Kriegsgerät des Rüstungskonzerns spielen unter anderem im BürgerInnenkriegsland Libyen eine Rolle.
Laut Stern erhärten Bildvergleiche den Verdacht, dass mit deutscher Rüstungstechnologie das Embargo für Rüstungsgüter in Libyen gebrochen wurde. So wurden in Libyen Luftabwehrsystem des Typs Pantsir identifiziert.
Das System, das eine Reichweite von 20 Kilometern haben soll, ist ein russisches Fabrikat. Doch Indizien sprechen dafür, dass das in Libyen vorgezeigte Exemplar auf einem für das Militär konstruierten extra schweren MAN-Fahrgestell des Typs SX45 montiert ist. Dieser Militärtruck wird von dem Joint Venture RMMV (Rheinmetall MAN Military Vehicles) hergestellt, das seit 2010 mehrheitlich von dem deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall kontrolliert wird.
Über die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sollen die Systeme dann per Flugzeug zum libyschen Warlord Chalifa Haftar geliefert worden sein. Haftar wird von den VAE unterstützt. Die AktivistInnen erklären, dass Kriegsgerät von MAN auch in Syrien, in Kurdistan und „an vielen anderen Kriegsschauplätzen der Welt“ zum Einsatz kommen würde.
Größter Anteilseigner von MAN ist VW und damit der österreichische Familienclan Piëch/Porsche. Mit einem geschätzen Vermögen von 35 Milliarden Euro ist der Piëch/Porsche-Clan die reichste Familie des Landes und eine der reichsten Familien der Welt.
Währendessen soll das zivile MAN-Werk in Steyr dicht gemacht werden. Über 2000 KollegInnen sollen dadurch ihre Arbeitsplätze verlieren.
Auch in Wien-Liesing betonen die AktivistInnen, dass sich ihr Protest „nicht gegen die ArbeiterInnen in der Rüstungsindustrie richtet, sondern gegen die Unternehmensführung“. Sie rufen die Beschäftigten dazu auf, „Druck auf die Vorstände aufzubauen, damit ihre Betriebe auf zivile Produktion umzustellen“. In ihrem Aufruf nehmen die AktivistInnen auch Bezug auf den djihadistischen Terroranschlag in Wien.
Sie weisen darauf hin, dass das Regime in der Türkei ein enger Verbündeter fundamentalistischer Gruppen ist. Rheinmetall und andere Firmen würden das Regime und seine Kriege – etwa in Nordsyrien oder Armenien – durch die Lieferung von Kriegsgerät unterstützen. Die AktivistInnen fordern daher jetzt den Stopp von Waffenexporten.
Liveupdates zur Blockade: https://twitter.com/Riseup4RojavaV
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