Rund 30 bis 50 UnterstützerInnen der neofaschistischen Gruppe „Identitäre Bewegung“ haben am Donnerstag abend die Aufführung „Die Schutzbefohlenen“ in Wien gestört.
In diesem Stück von Elfriede Jelinek wird die Situation von Flüchtlingen beschrieben.
Die Kameraden der „IB“ sind auf die Bühne gestürmt und haben laut Berichten Kunstblut verschüttet. Das künstliche Blut soll auch einzelne DarstellerInnen getroffen haben. Die DarstellerInnen der Aufführung im Audimax der Uni Wien sind großteils selbst Flüchtlinge, also Menschen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits traumatische Erfahrungen gemacht haben.
Anwesende AntifaschistInnen haben nach verschiedenen Berichten sofort begonnen, die Neofaschisten aus dem Saal zu drängen, die dann sehr schnell geflüchtet seien.
Laut Postings auf Twitter soll es in Folge eine Amtshandlung der Polizei gegen drei IB-Aktivisten gegeben haben. Die Österreichische HochschülerInnenschaft schreibt in einer Stellungnahme auf Facebook von mehreren Verletzten.
Die neofaschistische Gruppe fiel bereits des Öfteren durch Übergriffe auf, etwa im Jänner in Graz, als Kader der Gruppe mit Totschlägern und Gürteln AntifaschistInnen angriffen.
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Zum Weiterlesen drei Artikel von mir auf Vice.com:
Wie Österreichs Rechte versuchen, die Straße zu erobern
Die Verflechtungen von Burschenschaften und Neo-Nazis
Warum dürfen Identitäre immer noch Demonstrationen veranstalten?